Urlaub 2001

oder 
¿Dónde está el monitor
28. Oktober - 17. November 2001

Ich hatte die Gelegenheit mit einer großartigen  Freundin 3 Wochen Cuba zu besuchen. An dieser Stelle nochmals Danke an Birgit für diese tolle Zeit. Ich hoffe,  ich habe sie nicht allzu sehr gelangweilt und sie gibt mir irgendwann nochmals die Möglichkeit eine ähnliche Reise durchzuführen.
"Ich habe keinen schöneren Ort je gesehen. Die beidseitigen Flussufer waren von blühenden grünumrankten Bäumen eingesäumt, die ganz anders aussahen als die heimatlichen Bäume. Sie waren von Blume und Früchten der verschiedensten Art behangen, zwischen denen zahllose, gar kleine Vögelein ihr süßes Gezwitscher vernehmen ließen. Es gab da eine Unmenge Palmen .... Sie waren mittelgroß, hatten an den unteren Enden keine Zellfaser und sehr breite Blätter, mit denen die Eingeborenen die Dächer ihrer Behausungen bedeckten. Der Boden war flach und ebenmäßig. Ich bestieg die Schaluppe und betrat das Land. Hierauf ging ich auf zwei Hütten zu, von denen ich annahm, dass sie Fischern gehörten.  Allein bei meinem Erscheinen ergriffen die Eingeborenen von Furcht erfasst, die Flucht... Dann bestieg ich wieder die Schaluppe und fuhr eine gute Strecke den Fluß hinauf. Ich gestehe, beim Anblick dieser blühenden Gärten und grünen Wälder und am Gesang der Vögel eine so innige Freude empfunden zu haben, dass ich es nicht fertigbrachte, mich loszureisen und meinen Weg fortzusetzen. Diese Insel ist wohl eine der schönsten die Menschenaugen je gesehen, reich an ausgezeichneten Ankerplätzen und tiefen Flüssen."   - Christoph Kolumbus, Bordbuch am 28.Oktober 1492 Wir sind am selben Tag wie Christoph Kolumbus im Jahr 1492 in Cuba eingefallen. Die Auswirkungen unseres Besuches werden jedoch wahrscheinlich nicht so nachhaltig sein, wie die unseres Vorgängers und für den Hurrikan Michell können wir nun wirklich nicht verantwortlich gemacht werden. strumgepeitsche Palmen am Strand vom Sierra Mar
Schon auf dem Hinflug wurden wir mit der Botschaft überrascht, dass es in Cuba regnet. Für uns ein Ding der Unmöglichkeit, waren wir doch losgereist mit der Gewissheit 3 Wochen im schönsten Sonnenschein zu verbringen. Keiner der Mitreisenden hatte einen Regenschirm dabei, ein paar Regencapes habe ich jedoch später gesehen. 
Unsere Reise beinhaltete eine 9tägige Rundreise durch Cuba beginnend im Osten (Holguin), dann Flug nach Havanna und zurück mit dem Bus in den Osten. Unser 12tägiger Badeurlaub sollte dann in der Nähe von Santiago de Cuba stattfinden.
Während der gesamten Rundreise waren die Vorboten des Hurrikan deutlich zu spüren. Der größte  Teil des Tages war bewölkt und es regnete täglich.  Laut Aussage unseres Reiseleiters (Norberto) dauern die Regenschauer nur max. 15 Minuten, oftmals aber bei uns im 5 Minuten Takt. Dafür war es jedoch warm, also kein Grund zum Klagen, wenn man an Deutschland dachte. Sehr zum Leidwesen von Birgit waren tolle Fotos auf Grund der Lichtverhältnisse nicht möglich.

sonnenaufgang.jpg (19540 Byte)

Was mich persönlich am meisten überrascht hat, war die Kürze des Tages. Ich hatte bisher Sonne und lange helle Abende miteinander verbunden. Denkste. Die Sonne ging bereits um 18 Uhr unter. Sonnenuntergang.jpg (18703 Byte) Eine Tatsache, die mir lange zu schaffen machte. Die Sonnenaufgänge und die Sonnenuntergänge waren umso schöner anzusehen
Unsere erste Etappe war Holguin. In dieser Stadt haben wir die Erkenntnis gemacht, dass der typische kubanische Geruch in den Städten der nach Benzin ist. auto schwarz.jpg (28759 Byte) Der Benzingeruch ist auf die alten Autos zurückzuführen. Alte amerikanische Fahrzeuge aus den 50er Jahren und „neuere“ sowjetische Fahrzeuge aus den 80er Jahren.
Noch vor der Stadtbesichtigung in Holguin,  war der Besuch einer kleinen Kirche auf einem Berg vorgesehen.  Wir standen vor der Wahl - zu Fuss einige Stufen klettern  oder mit dem Bus gemütlich die Strasse hinauffahren. 

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Ich habe mich natürlich für die Stufen entschieden – es sollen 543 gewesen sein. Gezählt habe ich sie nicht, dazu war ich schon nach den ersten 20 viel zu fertig. Die hohe Luftfeuchtigkeit und (als Ausrede) die noch nicht verkraftete Zeitumstellung  führten dazu, dass bei Allen die sich für den Fussweg  entschieden hatten, die Luft immer knapper wurde und der Schweiß doch schon stärker floss. 

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Die Aussicht auf Holguin entschädigte jedoch dann für die Mühe.

wird wahrscheinlich fortgesetzt ....
Während der Stadtbesichtigung selbst wurden wir dann erstmals mit der Armut der Bevölkerung konfrontiert. Wir waren kaum aus dem Bus ausgestiegen, da bettelten uns die Menschen nach Seife, Kugelschreibern und Geld an (vielleicht Bild). Jedoch nicht sehr aufdringlich, ein Nein wurde akzeptiert (mal abgesehen von einer kleinen Frau, die uns trotz eines Gehstockes in erstaunlicher Geschwindigkeit über einen längeren Zeitraum verfolgte).
Unsere Reise hieß „Höhepunkte Cubas“. Die Höhenpunkte waren, zumindestens nach Meinung unseres Reiseleiters, die Mittagessen. Ich persönlich empfand diese Essen immer als gelungen. Am ersten Tag gab es in einem 5 Sterne-Hotel ein sehr gutes Fisch-Filet. Ich versuchte an diesem Tag zu ergründen,  warum die meisten Menschen Wasser zum Mittag nehmen. Ich weiß es immer noch nicht – mir jedenfalls hat es nicht geschmeckt. An allen anderen Tagen gab es dann Cerveza (Bier). Diese Vokabel war die erste die ich wirklich beherrschte. (Selbsterhaltungstrieb nennt man das wohl). 
Am Nachmittag sind wir nach Santiago de Cuba weitergefahren. Das für uns zur Übernachtung vorgesehene Hotel war dann nicht verfügbar und wir durften in dem 5 Sterne Hotel Melia Santiage de Cuba nächtigen. Bei der Begrüßung gab es den ersten Mojito meines Lebens. Ich kann nunmehr Hemingway viel besser verstehen. Mojito ist ein wirklich leckeres Getränk. (vielleicht Link zu einem Rezept )
Das Hotel selbst hat was für sich. Eine für cubanische Verhältnisse erstaunliche Architektur - 15 Etagen hoch – viel Glas  – mit einem schönen Blick über die Stadt. Die Aussicht aus meinem Zimmer war dagegen nicht ganz so schön. (Bild – vielleicht auch Link auf eine offizielle Seite) Dafür war das Buffet umso besser. Eigentlich alles was der Gaumen begehrt, dazu gab es Live-Musik , ein Mann am Piano hat einiges zum Besten gegeben.
Ich glaube an diesem Abend hat mir Birgit zum ersten Mal deutlich zu verstehen gegeben, dass meine musikalischen Kenntnisse eher im negativen Bereich liegen. Sie hat die Titel der gespielten Melodien schon gewusst , bevor ich sie überhaupt gehört hatte. Als ich sie dann hörte, kannte ich sie manchmal zwar, wusste aber beim besten Willen nicht wie sie heißen.
Der Versuch nach dem Abendessen ein wenig von der Stadt zu sehen, war nicht besonders erfolgreich. Es war ja auch schon dunkel. Unser Spaziergang endete auf einem der vielen Plätze, wo uns zwei freundliche Kubaner zu ihren besten Freunden erklärten und uns die Stadt zeigen wollten. Nebenbei hatten sie noch sehr gute Kontakte zu einem Restaurant und zu einer Zigarrenfabrik. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag um 10.00 Uhr, mit dem Wissen,  zu diesem Zeitpunkt eigentlich ganz woanders zu sein. Ich habe heute noch ein schlechtes Gewissen. ;-) !!
Der nächste Tag führte uns dann in den Bocanao Parque. Wir besuchten dort als erstes ein Automobilmuseum, in meinen Augen eher ein Schrottplatz als ein Museum, aber u.a. war dort ein alter Skodo Felica zu sehen, der wohl Fidel Castros Mutter gehörte. (Bilder) Interessant war jedenfalls das angeschlossene Modellautomuseum, mit vielen alten Modellen in unterschiedlichsten Maßstäben. Sogar einen Trabant gab es zu sehen. 
Die Fahrt ging dann weiter zum Parque Prehistórico, in dem etwa 200 lebensgroße Dinosaurier durch die Gegend stampfen.(Bilder). Dazu gesellen sich noch etliche urzeitliche Menschen. Wie die Bilder beweisen, waren einige von Ihnen auch schon als Touristen unterwegs. (Bild).
Auf der Rückfahrt nach Santiago de Cuba wurden wir über die Anfänge der cubanischen Revolution,  dem Sturm, auf die Moncada Kaserne informiert. Wir haben dann noch das Haus besucht, in dem die Männer in sehr bescheidenen Verhältnissen vor dem Angriff übernachtet hatten. Darin untergebracht ist ein Museum, das den Ablauf und das Scheitern des Sturmes sowie Bilder der Toten  Revolutionäre zeigte. (Bilder ?)
Der sich anschließende Garten hat uns mit vielen einheimischen Pflanzen vertraut gemacht. Die meisten Namen habe ich jedoch schon wieder vergessen. (vielleicht ein paar Bilder).

Anschließend ging es zur Stadtbesichtigung nach Santiago de Cuba. Die Stadt  ist immerhin die zweitgrößte von Cuba. Man konnte deshalb schon eine Menge sehen. Natürlich die Moncado Kaserne , einen der aufwendig gemachten Friedhöfe,  u.a. mit dem Grab der Bacardi´s. In der ehemaligen Barcadi-Fabrik wird heute der Havanna Club gebrannt.  Dazu die Altstadt, mit ihren wirklich alten Gebäuden, leider zum größten Teil verfallen. (Bilder).

Nach einem ausgiebigen Abendbrot im Hotel ging es mit dem Flugzeug nach Havanna. Eine schöne kleine Propellermaschine von Typ ATR 42 der aero caribbean brachte uns dorthin. Es wurde ein sehr anstrengender zweistündiger Flug. Das Flugzeug war nicht klimatisiert und die Landung erfolgte erst nach Mitternacht. Wenn man bedenkt, dass wir die Zeitumstellung von 6 Stunden erst vor zwei Tagen hatten, war das schon ganz schön heftig.
Ich glaube, das war der einzige Tag an dem Birgit wirklich schlechte Laune hatte, bzw. an dem sie diese auch deutlich zeigte. Von mir musste sie deutlich mehr aushalten.
Auf dem Flughafen Havanna konnten wir ein erstaunliches Naturphänomen beobachten. der Mond, es war Vollmond, hatte einen riesigen Lichthof. Nach Meinung einer Mitreisenden weist so etwas auf schönes Wetter hin. Jeder kann sich ja mal irren.
Im Hotel schließ ich sofort ein, so dass ich erst am nächtsen Morge mitbekam, dass ich einen direkten Blick aufs Meer hatte. Das Hotel lag direkt am Atlantik. Zum ersten Mal, während unserer Zeit in Cuba war das Meer zu sehen.
wird wahrscheinlich fortgesetzt ...