Datsun 240Z                                    

technische Daten  

geschrieben von:

Bengt Ason Holm

Member of the Guild of Motoring Writers

 

Im Jahr 1958 nahm Datsun/Nissan zum ersten Mal an einer Ausstellung außerhalb Japans teil. Zwei Jahre später wurde die Nissan Motor Co. In den USA gegründet und in Europa wurde der erste Datsun an einen norwegischen Kunden verkauft.

Die westlichen Hersteller ahnten nicht, was da auf sie zukam. 50 Jahre lang (1933-1983) hießen die meisten PKW von Nissan Datsun.  Bereits 1914 hatten die Kwalshinsha-Motorwerke In Tokio einen kleinen Wagen mit dem Namen DAT gebaut. Hinter dieser Abkürzung verbargen sich die drei Geldgeber der Firma.

1933 wurde das Werk verkauft.  Am 26.  Dezember dieses Jahres wurde der Name in "Nissan Motor Corporation" geändert.  Bis Mitte 1934 waren bereits 1000 Datsuns gebaut und die ersten Fahrzeuge nach Australien exportiert.  Ab 1983 erhielten alle Fahrzeuge den Namen Nissan.

Alle Datsun-Fahrzeuge waren Kleinwagen mit Vierzylindermotoren, denen man deutlich ansah, dass die Japaner europäische Vorbilder hatten. 1937 stellte Datsun einen größeren Sechszylinder vor.  Er basierte auf einer US-Konstruktion: Datsun hatte einfach die Werkzeuge und Formen von Graham Paige Co in Detroit gekauft.  Das letzte Modell vor dem Krieg war der viertürige Nissan 50, der stark an den zeitgenössischen Opel Olympia erinnerte.

Kriegs- und Nachkriegsproduktion

Während des Krieges baute Nissan zahlreiche Militärfahrzeuge und Flugzeugtriebwerke.  Nach dem Krieg dauerte es natürlich einige Zeit, bis in Japan wieder Autos gebaut wurden.  Den Anfang machte 1947 ein Kleinwagen mit 722 cm3.  In diesem Jahr wurden nur 4421 Autos gebaut. 1952 begann Nissan, mit Austin in England zusammenzuarbeiten und baute den A40 Somerset in Lizenz. 1955 folgte ihm der A40 (später A50) Cambridge.  Diese größeren Austins ergänzten die Kleinwagenpalette.  Den größten Teil der Produktion machten aber gewerbliche Fahrzeuge aus.

1958 also nahm Datsun zum ersten Mal an einer Ausstellung im Ausland teil.  Das war der erste Schritt zu einer wahren Invasion, mit der die Japaner die europäischen und amerikanischen Märkte überfluteten.  Leute mit Weitblick merkten damals schon, dass die Japaner zu einer ernsthaften Konkurrenz für den Rest der Welt werden würden.

Datsun Bluebird

Bevor wir uns mit dem Datsun 240Z befassen, sollten wir noch kurz auf den Nissan Bluebird eingehen.  Mit ihm begann ein Modernisierungsprogramm, das Nissan zu einem der größten Automobilhersteller der Welt machte.  Der erste Bluebird wurde 1960 in Europa verkauft. 1963 hatte es Datsun bereits auf eine Million Exemplare gebracht und 1969 waren es über fünf Millionen.  Im Jahr 1970 besaß Nissan schon sieben Produktionsstätten in Japan sowie Montagewerke in Australien, Mexiko und Peru.  

Der Datsun 240Z

Vor der Einführung des 240Z hatte Nissan erst einen Sportwagen gebaut, den Datsun SPL/SRL 311.  Dieser zweisitzige Roadster wurden zwischen 1962 und 1971 gebaut und trat in der Klasse von MGB, Fiat 1200, Lancia Flavia und Triumph Sports Six an.   Der SPL/SRL 311 hatte einen 1,5-l-Vierzylinder mit 85 PS.  Es gab auch einen 2000 Sports, der 135 PS hatte.

1969 stellte Nissan den wohl berühmtesten aller Datsun-Sportwagen vor: den Datsun 240Z.  Er wurde zwar in Japan gebaut, sah aber aus wie ein europäischer Sportwagen.  Besonders der deutsche Designer Graf Albrecht Goertz hatte starken Einfluss auf die Gestaltung.  Er hatte in den 50er-Jahren für BMW die bildschönen Modelle 503 und 507 entworfen.

1961 ging er als Designberater zu Nissan nach Japan.  Zwei Jahre später begann er mit der Arbeit am 24OZ, der besonders auf den US-Markt zielte.  Dort gab es eine große Nachfrage nach europäischen Sportwagen im Stil von Austin Healey, MGB und Triumph TR.

Der neue 240Z hatte zwar nur zwei Sitze, dafür aber viel Platz für das Reisegepäck.  Die praktische Heckklappe machte das Be- und Entladen zum Kinderspiel.  Das Interieur mit den Hutzen über den Instrumenten und den Kunstleder-Schalensitzen entsprach eher dem amerikanischen Geschmack.  Als der 240Z im Oktober 1969 in Amerika zum Verkauf kam, kostete er 3500 Dollar, etwas mehr als ein MGB.

Angetrieben wurde der 240Z durch einen 2,3-l- Sechszylinder.  Er war aus dem Vierzylinder des Datsun 510 Bluebird Saloon abgeleitet und hatte eine oben liegende Nockenwelle.  Das Fahrwerk mit Einzelradaufhängung hatte McPherson-Federbeine vorn und hinten.  Die ausgezeichnete Straßenlage machte aus dem 240Z einen echten Sportwagen.  Sein schärfster Rivale war der Triumph TR6 mit einem 2,5-l-Sechszylinder.  Der Datsun war aber schneller und beschleunigte besser. 1971 und 1973 gewann der 240Z zur Überraschung aller Experten die Ostafrika-Rallye. 1983 siegte sein Nachfolger 24ORS mit Timo Mäkinen am Steuer erneut.

Bis zur Einstellung der Produktion im Jahr 1973 wurden 156 076 Exemplare des 240Z gebaut. ihm folgte der 26OZ, der zwar luxuriöser war, aber nicht mehr das gleiche Charisma hatte.

technische Daten 

Typ 240Z, 1969-1973
Motor Sechszylinder-Reihenmotor
Hubraum 2,4l
Leistung 151 PS bei 5600 U/min
Ventilsteuerung eine oben liegende Nockenwelle
Gemischaufbereitung 2 Hitachi SU HJG 46W 
Getriebe Fünfganggetriebe
Antrieb Hinterachse
Länge 4115 mm
Aufhängung (vorn)  Dreiecksquerlenker, McPershon-Federbeine und Stabilisatoren
Aufhängung (hinten)  Querlenker, McPershon-Federbeine und Stabilisatoren
Fahrwerk/Karosserie selbsttragende  Karosserie
Karosserieformen Coupe 
Breite 1626 mm
Radstand 2286 mm
Spur (vorn/hinten) 1346/1346 mm
Eigengewicht 1025 kg
Höchstgeschwindigkeit 201 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 8,0 sek
Gesamtproduktion 156 076 Stück
delprado verlag

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