Mazda RX-7                                

technische Daten

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geschrieben von:

Bengt Ason Holm

Member of the Guild of Motoring Writers


Das Prinzip des Wankelmotors stammt aus dem Jahre 1558 - aber erst Felix Wankel baute einen funktionierenden Motor. Viele Firmen erwaren Lizenzen, auf lange Sicht blieb aber nur Mazda dabei. Der Wankelmotor kam in verschiedenen Modellen zum Einsatz., ab 1978 auch im Sportwagen RX-7.

Bevor wir uns dem Mazda RX-7 zuwenden, sind ein paar Worte zum Wankelmotor nötig. Schließlich ist Mazda der einzige Hersteller, der diesen Motor mit einem gewissen Erfolg weiterentwickelt hat.

Im Jahr 1558 beschrieb der Erfinder Agostino Ramelli eine rotierende Wasserpumpe. in den folgenden Jahrhunderten wurden zahlreiche Pumpen und Kompressoren nach diesem Prinzip gebaut. 1901 erschien eine rotierende Dampfmaschine, und bereits 1923 bauten zwei schwedische Ingenieure einen Verbrennungsmotor mit einem fünfeckigen Rotor. Die Idee war gut, problematisch blieb aber die Abdichtung der Motoren.

1934 löste Felix Wankel dieses Problem mit einem neuartigen Abdichtungssystem. Zunächst nahm man Wankel und seine Idee aber nicht einst. Erst 1955 griff der Motorradhersteller NSU seine Idee auf. Nach diversen Einsätzen in Rekordmotorrädem wurde der Motor in den NSU Spider und dann in den Ro80 eingebaut. Wegen zahlreicher Kinderkrankheiten und der Übernahme durch VW wurde das Projekt nicht weiterverfolgt.

Das Wankel-Prlnzlp

Der Unterschied zwischen einem konventionellen Verbrennungsmotor und einem Wankelmotor liegt darin, dass beim konventionellen Motor sich ein Kolben in einem Zylinder auf- und abbewegt.

Die Brennkammer liegt an einem Ende, am anderen die Kurbelwelle. Die Kombination aus der Auf- und Abbewegung und der Drehung der Kurbelwelle sorgt natürlich für Vibrationen. Außerdem benötigt ein solcher Motor zahlreiche bewegliche Teile.

Der Wankelmotor funktioniert anders. Ein normaler Viertakter braucht vier Arbeitstakte für zwei Umdrehungen der Kurbelwelle. Der Wankel schafft alle vier Takte bei einer Umdrehung. Statt des gewöhnlichen Kolbens hat er einen dreieckigen Drehkolben. Dieser rotiert in einem Motorblock, dem so genannten Stator. Die drei Ecken des Rotors haben stets Kontakt zu den Statorwänden. Dadurch entstehen drei Hohlräume im Stator, die ihre Form während der Drehung ändern. Dort finden die vier Takte statt -Ansaugen, Verdichten, Zünden, Ausstoßen.

Mazda und der Wankel-Motor

Im November 1964 unterschrieb Mazda eine Lizenzvereinbarung für den Bau eines Wankelmotors, nachdem 1963 ein Prototyp getestet worden war. Dieser Motor hatte zwei Scheiben (zwei Statoren/Rotoren), weil bei einer Scheibe zu starke Vibrationen auftraten.

Ein Jahr später war Mazda bereit für die Markterprobung. Beim Autosalon in Tokio wurde der Cosmo 110S präsentiert, der bereits 1967 in die Serie ging.

Der elegante Sportwagen hatte einen Wankelmotor mit 70 PS - genug für etwa 160 km/h. Der 110S war nie als Sportwagen gedacht, sondern sollte nur als Testwagen dienen. 1966 baute Mazda ganze 60 Stück, die an ausgewählte Tester abgegeben wurden. Die eigentliche Serienproduktion lief erst 1967 an.

Danach setzte Mazda den Wankelmotor in Großserienautos wie dem R-100, RX-2, RX-3, RX-4 und RX-5 ein.

Der Mazda RX-7

1978 stellte Mazda den ersten Sportwagen seit dem 110S vor. Er hatte einen Zweischeiben-Wankelmotor mit einem "Hubraum" von 2 x 573 cm³. Die Leistung lag in Japan bei 130 PS, in Europa und den USA bei 110-115 PS.

Das bildschöne 2+2-Coupé erreichte 190 km/h. Die Höchstdrehzahl lag bei 7000 U/min, aber bei 6800 U/min erhielt der Fahrer einen akustischen Alarm, um teure Motorschäden zu vermeiden.

Der RX-7 machte sich auch auf den Rennstrecken in Europa und Amerika einen Namen, besonders die Versionen mit Turbolader. Am populärsten war der RX-7 des ehemaligen englischen Rennfahrers Vic Elford. Sein Umbau von 1982 brachte mit einem Turbo von Garrett Research satte 160 PS. 1983 brachte Mazda dann eine eigene Turboversion mit Benzineinspritzung.

Nach über 472 000 Exemplaren stellte Mazda 1986 einen neuen RX-7 vor. Die neue Karosserie hatte deutliche Anklänge an den Porsche 928. Die Fans waren weniger begeistert, denn der alte RX-7 hatte mehr Charakter. Der 1,3-l-Motor leistete nun 150 PS in der Europa- und USA- Version; in Japan waren es sogar 185 PS.

Im Herbst 1992 gab es ein neues Styling mit fließenderen Linien. Der Zweischeibenmotor mit Turbolader brachte inzwischen stolze 241 PS bei 6500 U/min. Aber er war nicht nur extrem schnell, sondern auch extrem durstig.

Der lang erwartete Nachfolger erschien im Dezember 1998 und war zunächst nur für den japanischen Markt bestimmt. Er verfügte über den üblichen Zweischeibenmotor, diesmal aber in drei Leistungsstufen: 255, 265 und 280 PS.

Mazda hat sich darum verdient gemacht, die Kinderkrankheiten des Wankelmotors behoben zu haben. Man weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber angeblich sollen viele Firmen nur darauf warten, dass die Patente auslaufen.



technische Daten

Typ RX-7, Serie 3, 1993-1998
Motor Zweischeiben-Wankelmotor, vorneingebaut
Hubraum 2 x 654 cm3 später 2 x 1308 cm
Leistung 176-280 PS bei 6500 U/min
Ventilsteuerung Wankel-System
Gemischaufbereitung  Benzineinspritzung
Getriebe 5-Gang Schaltgetriebe
Antrieb Hinterradantrieb
Länge  4295 mm
Aufhängung (vorn) Dreiecklenker mit Federbeinen und Stabilisator
Aufhängung (hinten) Dreiecklenker mit Federbeinen und Stabilisator
Fahrwerk/Karosserie selbst tragend
Karosserieformen Coupé
Breite 1750 mm
Radstand 2545 mm
Spur (vorn/hinten) 1480/1480 mm
Eigengewicht 920 - 1200 kg
Höchstgeschwindigkeit ca. 250 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 5,3 sec
Gesamtproduktion noch im Bau 
delprado verlag

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